Employer Branding Serie Teil 2: Deine starke Employer Brand erarbeiten

Im ersten Teil dieser Serie an Employer Branding Blogs haben wir uns einen Überblick verschafft, was man unter Employer Branding versteht, warum es für Unternehmen wichtig ist und wer alles dabei involviert sein kann. Nun schauen wir uns an, wie du eine starke Employer Brand erarbeitest.

Vielleicht leidest auch du, wie zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, unter Einstellungsproblemen oder schlechter Mitarbeiterbindung. Um dies zu beheben – oder es gar nicht so weit kommen zu lassen, findest du in diesem Artikel eine Schritt für Schritt Anleitung zur Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke.

Kennst du deine EVP?

Um eine Employer-Branding Strategie zu entwickeln, sollten deine Employer Value Propositions (dt. Arbeitgeber-Wertversprechen) klar definiert sein. Die EVP sind dein Alleinstellungsmerkmal als Arbeitgeber. Mit attraktiven Wertversprechen „bewirbst“ du dich sozusagen bei den Talenten auf dem Markt und überzeugst deine bestehenden Mitarbeitenden, zu bleiben. Dazu gehören beispielsweise die Arbeitsbedingungen, Karrieremöglichkeiten, Vergütungspakete, Unternehmenskultur und Arbeitsatmosphäre.

Die Entwicklung der EVP sollte die Beteiligung von verschiedenen Abteilungen (HR, Marketing, Führungskräfte, ggf. Mitarbeitende) einbeziehen, weil sie mit der Strategie und Kultur des Unternehmens verbunden ist. 

Du kannst dir folgende Fragen stellen:

  • Warum sollten sich Bewerber*innen genau für mein Unternehmen interessieren? 
  • Was unterscheidet uns von der Konkurrenz? 
  • Was sind die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Zielgruppen?
  • Was erwarte ich als Arbeitgeber*in von meinen Mitarbeitenden? 
  • Wie können wir unsere Mitarbeitenden mit den passenden Ressourcen, Schulungen und Entwicklungsmöglichkeiten unterstützen, um ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen?
  • Welche Vergütungs- und Benefits-Pakete können wir anbieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben?
  • Was können wir tun, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre für unsere Mitarbeitenden zu schaffen, die ihre Leistung fördert? (z.B. Arbeitszeitregelungen, Work-Life-Balance, Remote-Arbeit)
  • Wie können wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeitenden stolz darauf sind, Teil unseres Unternehmens zu sein? 
  • Wie vermitteln wir unseren Angestellten ein Gefühl der Zugehörigkeit und Wertschätzung?

Mit den Antworten auf diese Fragen hast du ein gutes Fundament für die Formulierung der EVP und den Aufbau einer Arbeitgebermarke. Bedenke, dass die EVP sowohl ansprechend als auch realistisch gestaltet sein sollte. Ich betone es immer wieder: Authentizität ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn du dich oder dein Unternehmen präsentierst. Mitarbeitende, die sich von den Versprechungen getäuscht fühlen, können deine Arbeitgebermarke negativ beeinflussen.

Tipp: Wenn du nicht weisst, was dein Unternehmen aus Arbeitnehmersicht attraktiv macht, befrage deine Mitarbeitenden direkt. Folgende Fragen könntest du deinen Beschäftigten stellen:

  • Warum hast du dich für unser Unternehmen entschieden?
  • Warum arbeitest du immer noch gerne bei uns?
  • Warum würdest du uns als Arbeitgeber Freunden weiterempfehlen?
  • Welche Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sind dir wichtig?
  • Welche Aspekte unserer Unternehmenskultur schätzt du am meisten und warum?

Es ist sinnvoll, eine grundlegende, allgemein formulierte EVP zu erstellen. Diese kannst du später jeweils auf die Bedürfnisse verschiedener Positionen und Abteilungen anpassen.

EVP stehen? Raus damit!

Stelle sicher, dass deine EVP allen Mitarbeitenden und potenziellen Kandidaten über interne Kanäle, deine Karriere-Website und andere Rekrutierungs-Marketingmaterialien klar und deutlich vermittelt wird. So können sich Kandidaten ein besseres Bild davon machen, was dein Unternehmen als Arbeitgeber auszeichnet. Mitarbeitende fühlen sich wertgeschätzt und bestätigt in ihrer Entscheidung, bei dir zu arbeiten.

Integriere die EVP in alle HR-Praktiken, einschließlich Rekrutierungs-, Mitarbeiterengagement- und Bindungsprogrammen. Dies hilft dir dabei, die richtigen Talente für dein Unternehmen zu gewinnen, zu engagieren und zu halten. 

Messen und anpassen

Die Wirksamkeit deiner EVP solltest du regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. Hierfür kannst du beispielsweise regelmäßig Feedback von Mitarbeitenden sowie Bewerber*innen einholen und wichtige Kennzahlen im Blick behalten, um zu sehen, wie gut du als Arbeitgeber wahrgenommen wirst. Wenn du merkst, dass du noch nicht genug Aufmerksamkeit von potenziellen Kandidaten erhältst oder dass die Zufriedenheit deiner Mitarbeitenden sinkt, kannst du deine Employer-Branding-Strategie anpassen.

Auf Emotionen setzen

Spreche deine Zielgruppe möglichst auf einer emotionalen Ebene an. Denn bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber spielen Emotionen eine wichtige Rolle. Wenn du das schaffst, bleiben deine Wertversprechen besser im Gedächtnis und können eher überzeugen. 

Um deine Wunschtalente mit deiner EVP auf einer emotionalen Ebene abzuholen, ist es wichtig, dass du ihre Bedürfnisse, Wünsche und Herausforderungen verstehst. Du musst wissen, welche Motivationen und Werte deine Zielgruppe hat und wie du diese mit deiner EVP ansprechen kannst. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist, deine EVP in Geschichten zu verpacken, die deine Zielgruppe ansprechen und berühren.

Arbeitgebermarke erlebbar machen

Des Weiteren ist es wichtig, möglichst viele Berührungspunkte zu schaffen, damit deine Zielgruppe mit deiner Arbeitgebermarke in Kontakt kommt. Dazu gehören Jobmessen, Karriere-Events, Vorträge oder auch Tage der offenen Tür, bei denen potenzielle Bewerber*innen das Unternehmen besuchen und mehr über die Arbeitsbedingungen und Kultur erfahren können.

Daneben gibt es die Möglichkeit als Unternehmen an Universitäten und Hochschulen präsent zu sein. Firmen können sich an Karrieretagen, Recruiting-Events oder durch die Organisation von Workshops und Präsentationen auf dem Campus beteiligen.

Mitarbeiterveranstaltungen, wie z.B. Sommerfeste, Weihnachtsfeiern oder Betriebsausflüge, bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Mitarbeitenden zu engagieren und zu binden. Sie können auch ein gutes Umfeld schaffen, um Bilder und Videos zu erstellen, die später in das Employer Branding-Material einbezogen werden können.

Ausblick

Im nächsten Teil der Employer Branding Reihe, gehen wir näher darauf ein, wie du deine Arbeitgebermarke visuell so in Szene setzen kannst, damit sie die Werte deines Unternehmens widerspiegelt und dein Zielpublikum begeistert.

Wenn du Fragen hast, zögere nicht und schreib mir eine E-Mail oder kommentiere auf einer meiner Social Media Plattformen.

Zu einzelnen Punkten in Sachen Employer Branding habe ich übrigens bereits einige Artikel verfasst: